Sind spätere Erweiterungen/Nachrüstungen möglich, auch durch den Nutzer selbst, auch für die Visualisierung?
  • 11 Apr 2023
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Sind spätere Erweiterungen/Nachrüstungen möglich, auch durch den Nutzer selbst, auch für die Visualisierung?

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Allgemeines

Ja. Eine entsprechende Anfrage bei ambiHome ist jederzeit möglich. Entsprechende Fähigkeiten und die Möglichkeit zum Zugriff auf die ETS-Software vorausgesetzt, kann daher auch der Nutzer kann selbst oder ein anderer Dritter aktiv werden. DENN: Mit jedem ambiHome-System wird - auf einer versiegelten CD - die zugehörige ETS-Datei ausgeliefert.

Die Empfehlung von ambiHome lautet allerdings: Sprechen Sie bitte zunächst mit dem Unternehmen, von dem Sie Ihr ambiHome-System erworben haben. In den meisten Fällen ist das Ihr Elektriker oder Generalunternehmer.

Warnung

Für seitens Dritter geänderte Systeme übernimmt ambiHome jedoch keine Gewährleistung mehr.

Maßgeblich für die Entscheidung, ob eine gewünschte Erweiterung umgesetzt wird, ist i.d.R. sicherlich der erforderliche Aufwand. Dieser hängt davon ab, welche Änderung gewünscht wird, wer die Umsetzung realisiert und ob die Umsetzung bei Ihnen vor Ort durchgeführt werden muss oder aus der Ferne möglich ist.

Ob der Nutzer selbst aktiv wird, ambiHome oder einen anderen Dritten beauftragt, kann nur er selbst entscheiden. Im Folgenden konzentrieren wir uns daher auf die Darstellung des Aufwandes der grundlegenden Arten von Erweiterungen, die zu unterscheiden sind:

  • Erweiterungen innerhalb von KNX und/oder Einbindung von Funk-Komponenten
  • Erweiterungen durch Nutzung von Cloud-Diensten und/oder geeigneter Open Source Software

1) Erweiterungen innerhalb von KNX und/oder Einbindung von Funk-Komponenten

Der KNX-Standard bietet eine enorme Auswahl an Geräten und Funktionen sowie Gateways in „andere Welten“, z. B. zur Kopplung mit Funk-Komponenten. Dies ermöglicht eine einfache Integration und bietet zudem die Gewähr, dass alle Funktionen „gepflegt“ werden, sprich bei Updates erhalten bleiben. Wie groß der erforderliche Aufwand zur Umsetzung ist, hängt von Zweierlei ab:

  • Sind notwendige Kabel vorhanden?
  • Sind neue Funktionen Bestandteil des ambiHome-Standards?

1.1) Sind notwendige Kabel vorhanden?

Vorbemerkung

Notwendig für ein KNX-System sind NYM- und Bus-Kabel. Über das NYM-Kabel werden die 230V zu den Verbrauchern gebracht, d.h. es ist z. B. immer dort vorhanden, wo eine Steckdose existiert; das KNX-Bus-Kabel überträgt die Informationen innerhalb des KNX-Systems

Möchten Nutzer Ihr Smart Home konsequent als KNX-System erweitern, steht dem o.g. Vorteil vieler Geräte und Funktionen der Nachteil der erforderlichen Verkabelung gegenüber. Sind spätere Erweiterungen absehbar, sollten daher nötige Kabel schon bei der Erst-Installation mit-verlegt werden.

Leider ist bei der Planung selten alles vorhersehbar. Fehlen daher die erforderlichen Kabel für eine gewünschte Erweiterung, kann überlegt werden, neue Geräte per Funk einzubinden, um den Aufwand zu reduzieren. Dennoch lautet die Empfehlung, das Smart Home initial möglichst als KNX-System zu starten, denn die grundlegenden Vorteile einer kabelbasierten Lösung gehen nicht verloren, nur weil einzelne Geräte per Funk kommunizieren.

Sofern eine kabel-basierte Einbindung gewünscht ist, sind folgende Fälle zu unterscheiden:

I) NYM- und Bus-Kabel komplett vorhanden

Bsp.: Von einer nicht-schaltbaren Mehrfach-Steckdose soll eine schaltbar werden. NYM- und Bus-Kabel sind vorhanden.

Die kabel-basierte Einbindung kann mit einem dezentralen Aktor erfolgen. Der Austausch der einfachen durch eine funkgesteuerte smarte (EnOcean oder KNX-RF) Steckdose ist ebenfalls möglich.

II) Nur NYM-Kabel vorhanden

Bsp.: Von einer nicht-schaltbaren Mehrfach-Steckdose soll eine schaltbar werden

a) Nur 5- oder mehr-adriges NYM-Kabel vorhanden, mindestens 1 ungenutzte Ader

Die kabel-basierte Einbindung kann mit einem zentralen Aktor erfolgen. Dafür wird die freie Ader für die Steckdose verwendet, die künftig schaltbar sein soll. Der Austausch der einfachen durch eine funkgesteuerte smarte (EnOcean oder KNX-RF) Steckdose ist ebenfalls möglich.

b) Nur 3adriges NYM-Kabel vorhanden bzw. keine ungenutzten Adern

Für eine kabel-basierte Einbindung sind neue Kabel zu verlegen. Dann kann wie hierüber beschrieben verfahren werden. Der Austausch der einfachen durch eine funkgesteuerte smarte (EnOcean oder KNX-RF) Steckdose ist ebenfalls möglich.

III) keine Kabel vorhanden

a) Kabel erforderlich = Einbindung ohne Kabel nicht möglich – Beispiele:

• zur Einbindung von Wetterstationen werden nur Buskabel benötigt
• zur Einbindung neuer Lichtkreise werden (mindestens) NYM-Kabel benötigt
• wieder anders ist es, wenn ein Zusatz-Panel für die Video-Türkommunikation eingebunden werden soll
• …

b) Kabel nicht (zwingend) erforderlich

Bsp.: Taster sollen an Stellen installiert werden, an denen weder NYM- noch Bus-Kabel vorhanden sind.

Es ist möglich, einen funkgesteuerten (EnOcean- oder KNX-RF) Taster zu verwenden, der keinerlei Kabel benötigt.

1.2) Sind neue Funktionen Bestandteil des ambiHome-Standards/der Visualisierung?

Fester Bestandteil von ambiHome-Systemen ist die Möglichkeit zur mobilen Steuerung aller enthaltenen Funktionen über die Visualisierung. Der Aufwand zur Umsetzung von Funktions-Erweiterungen hängt daher auch davon ab, ob sie bereits im Standard von ambiHome enthalten und damit auch für die Visualisierung bereits realisiert sind.

Sind gewünschte neue Funktionen Teil des ambiHome-Standards, entsteht außer dem unter „1.1“ dargestellten kein nennenswerter Aufwand, denn die bestehende Visualisierung kann problemlos um die zusätzlichen Widgets erweitert werden (Beispiele: Eine einfache Steckdose soll künftig schaltbar werden; ein zuvor nicht vorhandenes Klimagerät soll per ambiHome-Visualisierung steuerbar werden).

Sollen dagegen Funktionen eingebunden werden, die die ambiHome-Visualisierung nicht standard-mäßig unterstützt, ist das nur mittels manueller System-Integration möglich (Beispiel: Die Beregnungsanlage im Garten soll per ambiHome-Visualisierung steuerbar werden - siehe dazu auch Punkt 2). Sprechen Sie dazu ambiHome oder einen anderen Systemintegrator an.

2) Erweiterungen durch Nutzung von Cloud-Diensten

Bitte beachten Sie zur Nutzung von Cloud-Diensten auch unserere FAQ: Lokale Funktionalität, VPN-Tunnel und Cloud-Funktionalität - was und wofür ist das?

Die Nutzung von Cloud-Funktionen ist bei ambiHome im Standard nicht vorgesehen. Grund ist vor allem der Aspekt der Daten-Sicherheit. Wenn Sie keine entsprechenden Bedenken haben und solche Dienste nutzen möchten, ist das mit Ihrem ambiHome-System aber möglich.

2.1) Nutzung von Cloud-Diensten mit bestehender Schnittstelle von/zu ambiHome

Für die folgenden Dienste ist zum einen eine einfache Nutzung möglich und zum anderen die Gewähr gegeben, dass auch im Falle neuer Software-Releases (Updates) keine Funktionen verloren gehen.

Alexa/Echo-Steuerung von Amazon:

Die Sprach-Steuerung Ihres ambiHome-Systems per Alexa ist möglich. Wie o.a. ist sie jedoch standardmäßig zunächst nicht freigeschaltet. Um sie nutzen zu können, müssen Sie dies bei ambiHome beauftragen/anfragen, dann wird der entsprechende Eintrag in der Visualisierung zur Freigabe des Systems angezeigt. Das geht jederzeit, also auch nach erfolgter Inbetriebnahme.

2.2) Nutzung geeigneter Open Source Software

Eine weitere Möglichkeit, Ihr Smart Home zu erweitern, bietet sich über die Nutzung sogenannter Open Source Software. Die größten uns bekannten aktiven Projekte/Communities mit KNX-Anbindung sind:

• IOBroker - siehe: https://www.iobroker.net/
• OpenHAB- siehe: https://www.openhab.org/
• Home Assistant - siehe: https://www.home-assistant.io/

DIese Systeme nutzen die in Ihrer ControlBox integrierte KNX-IP-Schnittstelle (erreichbar unter der lokalen IP-Adresse auf Port 3671) zur Kommunikation. Über Gateways, Adapter etc. können diese Open Source Projekte auf unterschiedlichste Systeme zugreifen und erlauben die Vernetzung nahezu beliebiger „Welten“ und damit eine größtmögliche funktionale Vielfalt.

Ihre Handhabung ist allerdings nicht ganz einfach, denn der Nutzer muss sich eigenständig in die jeweilige Software einarbeiten und diese entsprechend parametrieren/konfigurieren.